Sarah’s Blog
Hi, ich bin Sarah. Ich habe den Vorkurs ‚Filmscoring and Production‘ an der Musicube gemacht und bin jetzt Studentin für Filmmusik Komposition und Produktion im zweiten Jahr. In diesem Blog erzähle ich persönlich aus meinem Leben als Stundentin an der ArtEZ in Arnhem
Bei Fragen: sarahs_blog@yahoo.com
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Prüfungsphase. Es ist mal wieder soweit und es stehen die Jahresabschlussprüfungen an. Glücklicherweise habe ich die Hälfte bereits geschafft (wobei ich noch nicht weiß, ob ich eine wiederholen muss 😉 ), aber bereits nächsten Dienstag erwartet mich die nächste Theorieprüfung. Ich habe Prüfungen noch nie gemocht und ich kenne nur wenige bis niemanden, der sich in Prüfungen wirklich wohl fühlt.
Dabei muss man sagen, dass sich meine Vorbereitungen in diesem Jahr echt in Grenzen gehalten haben. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass man an der ArtEZ, wenn man das erste Jahr erfolgreich abgeschlossen hat, nicht mehr aus dem Studiengang geschmissen werden kann. Aber da wir kurz vorher unser Ereprijs-Projekt hatten und ich privat noch an einem Projekt arbeite, hatte ich dieses Jahr einfach nicht die Kapazität für eine ausführliche Vorbereitung. Dazu sollte man allerdings auch erwähnen, dass die Prüfungen im zweiten Jahr nur halb so viele sind, dafür aber vom Niveau her deutlich höher.
Aber die Prüfungen sind eigentlich nicht das, worüber ich heute gerne schreiben möchte.
Wie ich bereits erwähnte, arbeite ich momentan noch an einem außerschulischen Projekt. Dafür haben mich zwei Tänzerinnen der ArtEZ, die ich damals im ersten Jahr im Choco-Projekt kennenlernen durfte, kontaktiert. Sie hatten die Möglichkeit für ein Festival in Amsterdam einen Container für eine Kunstausstellung jeglicher Art zu nutzen.
Sie hatten sich das Thema Intimität ausgesucht, worüber sie bereits in ihrer Bachelorarbeit geforscht und geschrieben hatten. Für ihr Kunstwerk wollten sie Musik haben und fragten mich daher, ob ich 15 Minuten soundscape mit sehr vielen selbst-gesampleten Sounds kreieren könnte. Obwohl ich momentan viel beschäftigt bin, wollte ich mir diese Chance nicht entgehen lassen und habe zugesagt. Besonders das samplen bereitet mir große Freude und so war das Projekt wie für mich gemacht 🙂
Anfangs verlief alles sehr gut, und da ich mich mit den beiden Tänzerinnen sehr gut verstehe, war ich äußerst motiviert. Schnell waren die ersten Versionen fertig und obwohl ich erst dachte es könnte eine Herausforderung werden 15 Minuten mit einem Stück zu füllen, ging es erstaunlich einfach und gut.
Ich teilte das Stück in drei Teile und die ersten zwei Teile waren sehr schnell geschrieben. Bis auf den dritten Teil. Hier tat ich mich irgendwie schwer und auch die Tänzerinnen waren nicht 100% zufrieden damit.
Nach ein paar Wochen trafen wir uns ein weiteres Mal online, um die Situation zu besprechen. Dort fiel mir besonders auf, dass es für ‚Nicht-Musiker‘ häufig sehr schwer ist, auszudrücken, was genau sie meinen. Sie reden dann mehr von Gefühlen und verwenden oft auch falsche Worte, sodass man manchmal eine Weile braucht, bis man wirklich weiß, was sie meinen.
Da ist mir mal wieder klar geworden, wie wichtig und auch schwierig Kommunikation manchmal ist. Wahrscheinlich hätten wir das Projekt in viel kürzerer Zeit machen können, wenn ich von Anfang an genau verstanden hätte, was sie überhaupt haben möchten. Auch wichtig ist es sich als Komponist manchmal aus dem Prozess rauszuziehen. Dein Geschmack ist nicht zwingend wichtig, sondern es geht häufig darum den Geschmack des Auftraggebers zu treffen.
Das Projekt ist immer noch nicht vorbei und ich bin sehr gespannt, wie alles am Ende zusammen wirkt und was die Tänzerinnen aus meiner Musik machen werden. Auf jeden Fall war es wieder ein sehr lehrreicher Prozess und es hat mir auch sehr viel Freude bereitet mich hineinzustürzen 😀
Alles Liebe,
Sarah