Sarah’s Blog
Hi, ich bin Sarah. Ich habe den Vorkurs ‚Filmscoring and Production‘ an der Musicube gemacht und bin jetzt Studentin für Filmmusik Komposition und Produktion im zweiten Jahr. In diesem Blog erzähle ich persönlich aus meinem Leben als Stundentin an der ArtEZ in Arnhem.
Bei Fragen: sarahs_blog@yahoo.com
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Heute möchte ich ein bisschen über unser Hauptfach schreiben. Letztes Jahr wurde das Hauptfach in vier Blöcke mit vier verschiedenen Themen geteilt. Als erstes haben wir einen kurzen Film vertont während wir gelernt haben ein Cuesheet zu erstellen und zu verwenden. Im zweiten Block ging es viel um temporäre Musik im Bezug auf Percussion und am Ende sollten wir selber ein autonomes Percussion Stück schreiben. Der vierte Block beinhaltete das Vertonen eines Kurzfilms im besonderen Bezug auf Micky Mousing und im letzten Block und meinem persönlichen Lieblingsblock durften wir ein autonomes Stück für ein Streichquartett schreiben und es am Ende noch aufnehmen.
Dieses Jahr haben wir nur 3 Blöcke und daher mehr Zeit für jeden Einzelnen. Der Erste behandelt ein komplett neues Thema: Hörspiel.
Einer unserer Lehrer, Rainer, ist sehr erfahren in diesem Bereich und hat bereits an einigen professionellen Produktionen gearbeitet. Ich persönlich war mir nie wirklich bewusst über diesen Berufszweig, doch je mehr wir darüber reden und je mehr ich daran arbeite desto besser gefällt mir das Ganze.
Es wirkt als wäre der Druck in diesem Business weniger und der Umgang zwischen Composer und Directors deutlich besser. Natürlich kann man das so pauschal nicht sagen, da man immer Glück oder Pech haben kann, je nachdem an welche Personen man kommt.
An einem Hörspiel zu arbeiten ist schon ein Unterschied zu der Arbeit an einem Film. Der größte Unterschied ist, das du kein Bild hast und somit fast immer den Text untermalen musst. Trotzdem muss man auf hit points achten und die dramaturgische Linie mitführen. Dabei muss allerdings immer darauf geachtet werden, dass der Text gut verständlich bliebt und nicht von der Musik überdeckt wird.
Eine weitere Sache, die wir hierbei trainieren können, ist das Komponieren von schönen Melodien (Themen, Motiven) für die verschiedenen Charaktere. Außerdem müssen wir auch noch eine Reihe von Liedern schreiben (der Text ist schon vorgegeben), was mich persönlich besonders freut.
Anders als bei den meisten Komponisten fällt es mir leichter mir neue Themen auszudenken, als mit altem Material zu arbeiten. Allerdings ist diese Fähigkeit sehr wichtig, da sie die komplette Musik verbindet und eine neue Ebene der Bedeutung und Interpretation schaffen kann.
Was auch noch wichtig ist zu Lernen ist wann man Musik anfängt und wann man sie wieder aufhört. Musik verändert den Effekt der Worte besonders, wenn man kein Bild hat. Auch wenn wir über die Stellen, die Musik brauchen, gesprochen haben, ist es uns jedoch trotzdem erlaubt selber zu entscheiden an welchen Stellen wir Musik machen solange wir einen guten Grund dafür haben.
Weil Rainer Peter Pan selber bereits vertont hat, weiß er was der Director möchte und besitzt außerdem die original Audio Files ohne Musik! Als ich angefangen habe das Hörspiel zu hören konnte ich nicht aufhören zu Lächeln, weil es mich so sehr an meine Kindheit erinnert hat.
Am Ende unseres Blockes wird Rainer versuchen ein Meeting mit der tatsächlichen Regisseurin von Peter Pan zu organisieren, damit sie unsere Musik hört und uns Feedback geben kann. Ich freue mich schon sehr darauf, weil es eine Möglichkeit ist einen Einblick in die echte Arbeit der Hörspielmusik zu bekommen!
Mal wieder eine schöne Arbeit für die nächsten Wochen! 🙂
Alles Liebe,
Sarah