Sarah’s Blog
Hi, ich bin Sarah. Ich habe den Vorkurs ‚Filmscoring and Production‘ an der Musicube gemacht und bin jetzt Studentin für Filmmusik Komposition und Produktion im zweiten Jahr. In diesem Blog erzähle ich persönlich aus meinem Leben als Stundentin an der ArtEZ in Arnhem.
Bei Fragen: sarahs_blog@yahoo.com
____________________________________________________________________________________________________
Ein weiteres Uni-Jahr ist vorüber. Die Hälfte meines Studiums ist bereits vorbei und es wartet nur noch eine letzte ‚Prüfung‘ für dieses Jahr auf mich, CRP (Critical Response Process). Im ersten Jahr muss man an der ArtEZ ein ‚Overgangen‘ bestehen. Es geht darum zu zeigen, wieviel man in dem Jahr gelernt hat.
Im zweiten Jahr ist das ein bisschen anders. Hier geht es mehr darum, einen speziellen Prozess zu durchlaufen (CRP), dessen Ziel es ist dem Studenten möglichst hilfreiches Feedback zu geben.
Damit der Prozess auch einwandfrei verläuft, hatten wir bereits eine Vorbereitungsstunde dafür. Hier wurde der gesamte Prozess anhand von einem Kuchen und einem Auftritt einer Studentenband geübt.
CRP besteht aus verschiedenen Runden. Dabei führt eine Person die Unterhaltung und achtet darauf, dass die Fragen und das Feedback jeweils gemäß der aktuellen Runde des Prozesses geäußert werden.
Der Student bereitet circa 20min (eher weniger) an Musik vor und präsentiert diese einer ‚Jury‘. Dabei sitzen nicht die eigenen Dozenten in der ‚Jury‘, sondern Dozenten aus jeglichen Fachbereichen.
Nach der Präsentation beginnt die erste Runde. Hier darf nur positives Feedback gegeben werden. Ist diese Runde beendet darf der Student nun Fragen an die ‚Jury‘ stellen. Anschließend darf die ‚Jury‘ Fragen an den Studenten stellen und zum Schluss darf die ‚Jury‘ noch eigene Meinungen äußern, wenn es denn von dem Studenten gewünscht ist.
In den Übungsrunden wirkte dieses Vorgehen auf mich ziemlich unnatürlich. Wir sind es nun mal nicht gewohnt unser Feedback in Kategorien einzuteilen und gesondert mitzuteilen. Aber ich kann mir sicher vorstellen das, wenn man sich gut vorbereitet und sich bereits Fragen überlegt, man viel aus diesem Prozess mitnehmen kann.
Ein Vorteil ist auch, dass man Projekte zeigen kann, die noch nicht ganz abgeschlossen sind und man somit Feedback bereits während des Prozesses bekommen kann. Hierbei geht es generell nicht darum zu präsentieren wieviel man kann oder gelernt hat, sondern darum, was man gerne zeigen möchte und möglicherweise das, woran man gerade arbeitet.
Ein Nachteil des Ganzen ist, dass der Prozess relativ lange dauert und manchmal ein bisschen zäh verläuft. Manches Feedback ist losgelöst vom Kontext und vielleicht verliert man manchmal das Große und Ganze aus den Augen.
Die Idee, statt einer Prüfung eine Art Feedback-Runde zu machen, finde ich sehr gut. Konstruktives Feedback bringt einen deutlich weiter als eine Note, die am Ende des Tages gar nicht mal viel über dein Können oder Wissen aussagt.
Bis jetzt gibt es diesen Prozess nur im zweiten Jahr und ich bin gespannt, ob es genauso sinnvoll und hilfreich wird, wie ich es mir gerade vorstelle 😀
Ich habe von Studenten bereits beide Seiten gehört. Manche fanden es gut und Andere fanden es unnötig kompliziert. Jetzt heißt es also selber die Erfahrung zu machen 😉
Alles Liebe,
Sarah