Sarah’s Blog
Hi, ich bin Sarah. Ich habe den Vorkurs ‚Filmscoring and Production‘ an der Musicube gemacht und bin jetzt Studentin für Filmmusik Komposition und Produktion im zweiten Jahr. In diesem Blog erzähle ich persönlich aus meinem Leben als Stundentin an der ArtEZ in Arnhem
Bei Fragen: sarahs_blog@yahoo.com
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Diese Woche steht so einiges an. Am Wochenende wurde bereits fleißig gearbeitet und alles für das diesjährige Matangi Projekt aufgebaut.
Matangi ist ein Streichquartett, für das man in seinem ersten Jahr als Bachelor Composition for Film and Theatre Student schreiben darf. Die Stücke werden dann allesamt von dem Quartett gespielt und aufgenommen. Hierfür werden verschiedene Mikrofonierungen in der Konzerthalle der ArtEZ in Arnhem aufgebaut. Organisation und Vorbereitungen sind dabei den Studenten überlassen.
Die Studenten des zweiten Jahres haben ein anderes Projekt, das Ereprijs-Projekt. Ereprijs ist ein etwas ungewöhnliches Orchester mit 2 Flöten, Klarinette, 2 Saxophone, Horn, Trompete, 2 Posaunen, Tuba, Klavier, Gitarre, Bass und Percussion.
Für dieses Projekt sollte sich jeder eine Filmszene von bis zu 5 Minuten heraussuchen und einen Score dazu verfassen. Das Besondere bei diesem Projekt ist, dass man Hybrid-Streicher benutzen muss, die das Ensemble später über Kopfhörer hört. Das Ganze wird natürlich auch wieder mit verschiedenen Mikrofonierungen aufgenommen.
Heute Abend, einen Tag vor den Aufnahmen, findet ein Konzert statt, bei dem alle diesjährigen Stücke vorgetragen werden. Auch der Film wird gezeigt und die Streicher werden über Boxen abgespielt.
Vorher gibt es ein paar Proben. Dabei müssen die Musiker und vor allem der Dirigent bereits alle Kopfhörer haben und einen Klicktrack zusammen mit den Streichern darauf hören können. Dies ist mit viel technischem Aufwand verbunden, allerdings läuft es dieses Jahr überraschend gut.
Allein die größere Anzahl an Musikern und die Hybrid-Form macht dieses Projekt wesentlich komplexer und komplizierter. Allerdings steckt auch wieder viel Lernpotenzial hier drin. Vom Kompositorischen lernt man, was gut klingt und was nicht in einem ‚Orchester‘. Und von der technischen Seite lernt man, wie man mikrofoniert, wie das Studio funktioniert (routing, patching) und generell welche Tücken aber auch Vorteile die Arbeit mit Live Musikern mit sich bringt.
Von den höheren Jahrgängen unseres Studiums hatte ich bereits mitbekommen, dass viele Komponisten ziemlich unzufrieden waren mit diesem Projekt. Es ist immer eine Umstellung, wenn man von den technischen Programmen wie DAWs und Notenschreibprogrammen kommt, da lebendige Musiker immer intonieren müssen und nie so klingen werden (die meisten zumindest), wie wenn du deine gestimmten Libraries benutzt.
Von den Erzählungen der anderen Studenten waren meine Erwartungen relativ niedrig. Diese wurden übertroffen, allerdings nur bis zu einem gewissen Grad. Für ein professionelles Projekt ist das Level meiner Meinung nach zu niedrig, für ein Lern- und Übungsprojekt ist es allerdings eine gute Sache.
Morgen finden dann die Aufnahmen statt, was auch für die Musiker immer etwas ganz Besonderes ist. Auch wenn die letzte Zeit ziemlich stressig war, hat mir dieses Projekt doch mal wieder ziemlich viel Spaß gemacht und mich in meinem Prozess ein Stückchen weitergebracht 🙂
Alles Liebe,
Sarah