Sarah’s Blog
Hi, ich bin Sarah. Ich habe den Vorkurs ‚Filmscoring and Production‘ an der Musicube gemacht und bin jetzt Studentin für Filmmusik Komposition und Produktion im zweiten Jahr. In diesem Blog erzähle ich persönlich aus meinem Leben als Stundentin an der ArtEZ in Arnhem
Bei Fragen: sarahs_blog@yahoo.com
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Das Aprilwetter macht mal wieder ihrem Ruf alle Ehre. Von Schnagel (Schnee-Hagel) bis zu strahlendem Sonnenschein war bis jetzt wieder alles dabei . An der ArtEZ wird weiterhin fleißig gearbeitet, egal was im Außen passiert. Und so stand letzte Woche mal wieder eine Study Group an.
Circa dreimal im Jahr trifft sich der komplette Jahrgang von Jazz&Pop Studenten zu diesem Event. Jedes Mal gibt es ein neues Thema, sodass beim letzten Treffen Soundcheck mit einem kompetenten Mitarbeiter der ArtEZ besprochen wurde und dieses Mal das Thema Research.
Zu diesem Anlass wurde ein Gastdozent engagiert: Oene van Geel, ein Komponist und Geiger. Zunächst berichtete Oene ein wenig über sich und seine Arbeit und zeigte uns ein paar seiner Stücke. Außerdem brachte er uns einige komplexe Rhythmen bei, die er in seinen Stücken verwendet hatte.
Man konnte deutlich sehen, dass er eine Menge Erfahrung im Bereich Rhythmus besitzt. Er erzählte uns auch von seinem Besuch in Indien und der Art und Weise wie sie dort Rhythmen lernen. Die gemeinsamen Rhythmusübungen holten mich manchmal schon aus meiner Komfortzone heraus, doch am Ende überraschte es mich immer wieder, wie gut es eigentlich klappte, selbst als wir zu einem 7 ein halb/8 Rhythmus improvisieren sollten.
Oene ist ein sehr kreativer Mensch und zeigte uns auch eine komplett andere Methode ein Musikstück zu kreieren. Dafür hatte er eine Geschichte in Form eines kunstvoll gemalten Bildes festgehalten und dieses als Grundlage für eines seiner Werke genommen. Dieses fiel eher in die Stilrichtung der modernen Musik und war deshalb nicht ganz mein Fall, aber die Herangehensweise fand ich trotzdem sehr inspirierend.
Zwischendurch, als Oene merkte, dass die Konzentration nachließ, sollten wir uns in einem Kreis aufstellen und ein paar Übungen machen, die unseren Körper bewegte, um uns ein wenig wach zu bekommen. Manche fanden dies sehr unangenehm und wollten sich nicht wirklich darauf einlassen und trotzdem ließ sich Oene nicht aus der Ruhe bringen.
Dies lockerte die Stimmung umso mehr und als wir schließlich alle in einem Kreis auf dem Boden saßen, hatte ich wieder mal das wohlige, persönliche, entspannte Gefühl, was mir bereits sehr häufig in diesem Studium begegnet ist. Die Atmosphäre, die erlaubt sich einfach fallen lassen zu können und auf eine ganz persönliche und vertraute Art zu kommunizieren und zu lernen.
Zum Schluss spielte Oene uns etwas auf seiner Geige vor. Er wusste selbst nicht, was er spielen würde und spielte aus dem Moment heraus. Man konnte sehen, wie er und sein Instrument Eins wurden. Er vertraute vollkommen auf sich und sein Können und schaffte so etwas Einzigartiges und Wunderschönes.
Um ehrlich zu sein, hatte ich keine sehr großen Erwartungen an die Study Group und dachte eigentlich, ich könne die Zeit mit anderen Dingen besser nutzen. Doch wieder mal zeigte sich, dass es sich lohnt, sich auf Dinge einzulassen.
Alles Liebe,
Sarah