Sarah’s Blog
Hi, ich bin Sarah. Ich habe den Vorkurs ‚Filmscoring and Production‘ an der Musicube gemacht und bin jetzt Studentin für Filmmusik Komposition und Produktion im zweiten Jahr. In diesem Blog erzähle ich persönlich aus meinem Leben als Stundentin an der ArtEZ in Arnhem.
Bei Fragen: sarahs_blog@yahoo.com
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Neun Wochen sind bereits vorbei und wir haben in unserem Hauptfach bereits mit unserem dritten und letzten Block begonnen. Dieser Blog ist die Vorbereitung für ein Projekt mit einem ‚Orchester‘ (keine typische Orchesterbesetzung). Die Herausforderung besteht darin, die vorhandenen Instrumente richtig einzusetzen mit allen ihren Tücken und Besonderheiten.
Daher besprechen wir in den ersten Stunden jedes einzelne Instrument sehr genau. Dafür wurden Präsentationen verteilt, damit sich jeder tiefgehend mit einem/ zwei Instrument/en auseinandersetzt. Auch der Lehrer hat mit diesem Kurs gewechselt, da er haupstächlich auf Komposition spezialisiert ist.
Im Besonderen ziehen wir unsere Informationen aus einem Buch: The study of orchestration. Ich hatte mir das Buch bereits zu Musicube Zeiten (ziemlich teuer) gekauft, aber nie richtig reingeschaut. Mir wurde gesagt, dass dies das einzige Buch sei, was man braucht, um Orchestration und auch Komposition richtig zu verstehen und auszuüben.
Jetzt wo ich mich ein wenig intensiver damit beschäftige, verstehe ich auch warum. In dem Buch scheinen Sachen zu stehen, die man gar nicht im Internet oder nur mit sehr tiefer Recherche finden kann.
Außerdem analysieren wir die Stücke, die der letzte Jahrgang für das Ensemble (Ereprijs) geschrieben hat. Die Studenten werden aufgefordert einen Film rauszusuchen zwischen 3-5min und dafür einen Score zu schreiben. Es ist spannend zu sehen und zu hören, was unsere Studienkollegen produziert haben und von unserem Lehrer zu hören, welche Probleme und vor allem Lösungen es in den einzelnen Stücken gab.
Eine weitere Herausforderung stellt die Hybrid-Arbeit dar. Bei diesem Projekt werden wir aufgefordert Streicher zu produzieren und sie zu den Live Instrumenten zu mischen. Dabei bekommen die Spieler und der Dirigent Kopfhörer, um die echten und unechten Instrumente zu synchronisieren.
Viele Studenten kritisieren diese Vorgehensweise, da sie scheinbar nicht mehr sehr häufig im realen Arbeitsleben verwendet werden. Die Kopfhörer sind auch erst seit einem Jahr in Benutzung. Zuvor wurden die synthetischen Streicher immer von Boxen abgespielt und von den Mikrophonen mit aufgenommen. Dadurch blieb natürlich viel weniger Änderungsmöglichkeiten in der Nachbearbeitung.
Das Aufstellen der Mikrophone und die Vorbereitung der Aufnahme ist auch Aufgabe der Studenten, die hierbei von höheren sowohl als auch tieferen Jahrgängen unterstützt werden. Hierbei kann man viel lernen, was Routing, Mikrophonierung und Recording im Generellen angeht.
Eine weitere Aufgabe zur Vorbereitung war diese Woche, dass wir ein Stück für das Ensemble schreiben sollten mit nur einem Ton. Und wenn ich sage nur ein Ton, dann meine ich auch nur ein Ton und keine Oktaven oder ähnliches. Das war für mich eine Herausforderung und auch ein bisschen Qual, da das Stück mindestens 3min lang sein sollte.
Der Sinn dahinter war verschieden Klangfarben zu entdecken und das Stück durch alle anderen Parameter bunt zu gestalten (Dynamik, Artikulation, etc.)
In ein paar Wochen fangen wir bereits an für unser Projekt zu Komponieren und ich bin wirklich gespannt, was am Ende dabei rauskommt 🙂
Alles Liebe,
Sarah