Sarah’s Blog
Hi, ich bin Sarah. Ich habe den Vorkurs ‚Filmscoring and Production‘ an der Musicube gemacht und bin jetzt Studentin für Filmmusik Komposition und Produktion im zweiten Jahr. In diesem Blog erzähle ich persönlich aus meinem Leben als Stundentin an der ArtEZ in Arnhem.
Bei Fragen: sarahs_blog@yahoo.com
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Das zweite Jahr macht mir wirklich zu schaffen. Ich habe bereits gehört, dass das Jahr ist, indem man am meisten Arbeiten muss und bis jetzt stimmt das auf jeden Fall. Einer meiner Lehrer hat gesagt:
Solange du denkst, dass Stress schlecht für dich ist, wird er dir schaden. Wenn du aber denkst, dass Stress gut für dich ist, weil es dich effektiver macht und dir hilft Projekte abzuschließen, wird dir der Stress nichts ausmachen.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich dieser Aussage zu 100% zustimme, aber ich verstehe seinen Punkt. In den letzten Wochen habe ich sehr häufig gesagt, dass mein Stresslevel zu hoch sei und vielleicht würde mir ein einfacher Perspektivenwechsel schon deutlich helfen. Ich weiß es nicht. Ich versuche immer noch meine Balance zu finden, aber ich weiß auf jeden Fall, das ich mein Leben der vergangenen Wochen nicht langfristig leben möchte.
Letzte Woche hatten wir unsere letzte Stunde in Entrepreneurship und für diesen besonderen Anlass, hatten wir einige ehemalige Studenten zu Gast. Wir hatten die Chance ihnen Fragen zu ihrer Karriere und dem Leben nach der ArtEZ zu stellen. Es war wirklich interessant ihre persönlichen Geschichten zu hören und ich werde ein paar mit euch teilen.
Ein Gitarrist hat erzählt, dass er, nach einer Weile im Musik Business, sehr krank geworden ist. Er konsultierte einige Ärzte, doch sie konnten nichts finden. Daher entschied er sich, sich hauptsächlich erstmal um seine physische und mentale Gesundheit zu kümmern. Er fing an sich Gedanken darüber zu machen, was er isst und trinkt, fing an zu Meditieren und auch Yoga zu machen. Er reiste nach Indien und nahm sich die Zeit vollständig zu regenerieren.
Ich glaube das ist der Punkt an dem einige Musiker den Ausweg in Drogen suchen, weil es die Möglichkeit zu sein scheint weiterzumachen, ohne sein Leben zu verändern. Ich finde es sehr beeindruckend, dass er diese Entscheidung getroffen hat und bereit war sein Leben drastisch zu verändern. Er sagte, dass es ihn verändert habe sowohl als Mensch, als auch als Musiker.
Früher spielte er sehr viel Funk und Jazz und inzwischen spielt er viel lieber Drone Music, also ein langer Pedalton, über den gespielt wird. Es versetzt ihn in eine Art meditativen Zustand. Er sagte außerdem, dass es für ihn jetzt sehr leicht ist, im Moment zu leben und ihn zu genießen.
Eine weiter ehemalige Studentin, eine Sängerin, erlebte eine ähnliche Situation. Sie wurde ebenfalls krank ohne einen offensichtlichen Grund. Sie fing ebenfalls an zu Meditieren und für sie war das der Punkt, an dem sie merkte, dass sie etwas in ihrem Leben ändern muss.
Der Komponist aus der Runde sagte, dass das Studieren von Composition for Film and Theatre keine Ausrede dafür sei keine eigenen Projekte nebenher zu machen. In seiner Studentenzeit arbeitete er teilweise 12-14h 7 Tage die Woche für mehrere Wochen. Er sagte ebenfalls, wenn man mehr Arbeit hat, solle man weniger schlafen. Diese Aussage würde ich auf jeden Fall nicht unterschreiben und meiner Meinung nach ist es auch kritisch Studenten so etwas beizubringen, aber immerhin sind wir ja alt genug, um selbst zu entscheiden, was gut für einen ist.
Ich weiß, wir sind noch jung und vielleicht kann unser Körper und unser Geist jetzt noch damit umgehen, aber das ist definitiv keine Art auf Dauer zu Leben. Eine Freundin von mir, sie ist Lehrerin, hatte gerade erst ein Burn-out und steckt jetzt in einer Depression und der Grund dafür ist genauso eine Lebensart.
Wir müssen uns um uns kümmern, denn kein anderer ist dafür verantwortlich und wenn du einmal so tief gefallen bist, ist der Weg nach oben sehr schwer.
Also, passt gut auf euch auf!
Alles Liebe,
Sarah