Sarah’s Blog
Hi, ich bin Sarah. Ich habe den Vorkurs ‚Filmscoring and Production‘ an der Musicube gemacht und bin jetzt Studentin für Filmmusik Komposition und Produktion im zweiten Jahr. In diesem Blog erzähle ich persönlich aus meinem Leben als Stundentin an der ArtEZ in Arnhem.
Bei Fragen: sarahs_blog@yahoo.com
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Möchtest du eine Unternehmerin sein? Wenn mich das jemand vor einem Monat gefragt hätte, hätte ich wahrscheinlich „Nein, danke!“ gesagt. Die meisten Musiker, die ich kenne, denken so. Sie wollen ihre Passion für die Musik leben und nicht das Business dahinter. Allerdings habe ich in meinem neuen Kurs ‚Entrepreneurship‘ gelernt, dass jeder Musiker automatisch ein Unternehmer ist. Manche bewusst und manche eher unbewusst.
Entrepreneurship ist nicht mein Lieblingsfach, da viele Dinge recht theoretisch und abstrakt sind. Manchmal ist es auch schwierig, das Gelernte auf seine eigene Situation zu beziehen. Es scheint so logisch, wenn man über ein Business spricht, dass Kaffee Maschinen oder Essen verkauft, aber wenn es um deine Musik geht, sieht das Ganze schon wieder anders aus.
Einige Bereiche in Bezug auf Business verbinde ich mit negativen Dingen. Zum Bespiel Marketing. In meinem Kopf denke ich, dass Marketing etwas Schlechtes ist, weil es Menschen überzeugt, dass sie Dinge brauchen und wollen, die sie gar nicht brauchen und wollen. Natürlich gibt es diese Art von Marketing, aber man kann das auch anders angehen.
Wenn wir uns aussuchen könnten ohne Geld zu leben und trotzdem ein gutes Leben führen könnten, würden wahrscheinlich viele Künstler dies tun. Geld scheint manchmal im Weg zu stehen und für viele ist es schwierig Geld für Dinge wie Musik anzunehmen. Aber warum ist das so? Jeder Klempner oder Bäcker hat kein Problem Geld für seine Arbeit zu nehmen, warum sollte es für Künstler anders sein?
Ich denke das hat mit unserer Gesellschaft zu tun. Wir leben in einer Welt, in der die Menschen glauben es gäbe wichtige und nicht so wichtige Berufe. Der Wert einer Arbeit wird am Gehalt gemessen. Man wird für das Tragen von Verantwortung besser bezahlt als für harte Arbeit. Ich möchte damit nicht sagen, dass das falsch ist, aber so ist unsere Welt nun mal.
Musiker arbeiten meist sehr viel, sind allerdings als Berufsparte als eher unwichtig angesehen. Menschen geben meist nicht gerne dafür Geld aus und es gibt einige Leute, die meinen, Musik sollte kostenlos sein. Sie sehen Musiker eher als Menschen, die ihr Hobby leben.
Ich erinnre mich an ein Interview mit Bodo Wartke (Deutscher Singer/Songwriter und Klavier Kabarettist). Er fragte sich, ob es richtig war, statt einer medizinischen Ausbildung die Musik zu wählen, da er so viele Leben hätte retten können. Seine Mutter, die Ärztin ist, sagte zu ihm:
„Du sorgst dafür, dass die Menschen erst gar nicht krank werden.“
Dieser Satz ist bei mir hängen geblieben, denn sie hat so Recht. In meiner Schulzeit habe ich eine Facharbeit über die Wirkung von Musik auf den menschlichen Körper geschrieben. Dabei habe ich Studien entdeckt, die zeigen, dass Musik sogar das Immunsystem stärkt. Musik wirkt sowohl auf viele physische (Blutdruck, Herzschlag, Muskelspannung, Hormone, etc), als auch auf psychische Faktoren (Emotionen etc). Musik kann heilen, daher wird es bereits in der Medizin z. B. zur Schmerzlinderung angewandt. Aber auch das alltägliche Hören von Musik hat einen positiven Effekt auf unseren Körper und Geist.
Meiner Meinung nach haben Musiker einen wichtigen Job, der meistens nur nicht genug wertgeschätzt wird in unserer Gesellschaft.
Alles Liebe,
Sarah