Sarah’s Blog
Hi, ich bin Sarah. Ich habe den Vorkurs ‚Filmscoring and Production‘ an der Musicube gemacht und bin jetzt Studentin für Filmmusik Komposition und Produktion im ersten Jahr. In diesem Blog erzähle ich persönlich aus meinem Leben als Stundentin an der ArtEZ in Arnhem.
Bei Fragen: sarahs_blog@yahoo.com
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Die Zeit rennt wieder mal wie verrückt. Der Unterricht ist vorbei, nur mein Cello Lehrer hat beschlossen mich bis zu meiner Rückkehr nach Deutschland weiter zu unterrichten (Er ist so ein lieber Mensch, ich würde jedem empfehlen Cello bei ihm als Nebenfach zu wählen!!).
Drei Prüfungen stehen noch an: Rhythm lab written, Harmony at the piano und die Hauptfach audition. Letzte Woche hatte ich bereits drei aural skills Prüfungen (zwei schriftlich, eine mündlich) und eine General Music Theory Prüfung. Heute hatte ich meine letzte Theorie Prüfung, die Harmonie Analyse (klassisch und Jazz), die außerdem das Aussetzen von einem vierstimmigen Satz beinhaltet hatte.
Bis jetzt lief alles ganz gut, allerdings bin ich momentan ein bisschen gestresst, weil ich meine Hauptfach Audition noch vorbereiten muss. Dafür muss ich 20min Musik einreichen und anschließend in der Prüfung ein paar Fragen dazu beantworten.
Die letzten drei Tage habe ich damit verbracht gemeinsam mit einem Studienkollegen den Text für zwei Musical Songs zu schreiben und die Vocals dazu aufzunehmen. Das Ganze ist Teil einer Musical Serie, die zwar low budget ist, aber in der trotzdem viele Leute involviert sind. Ich schreibe schon seit einigen Jahren Songs und ich hatte nie so viel Spaß mit jemandem zusammen zuarbeiten, wie in den letzten Tagen. Manchmal haben wir den ganzen Tag mit nichts Anderem verbracht als zu Arbeiten und manchmal haben mich die Lieder bis in den Schlaf begleitet.
Langsam holt mich aber doch die Erschöpfung ein wenig ein und ich könnte eine Pause gut vertragen. Auf jeden Fall haben wir beschlossen eines Tages unser eigenes Musical schreiben und ich freu mich schon riesig darauf. Normalerweise arbeite ich meistens alleine, allerdings kann man von einem ‚Work Buddy‘ sehr viel profitieren.
Du hast die doppelte Anzahl an Ideen, du inspirierst dich gegenseitig und man bleibt leichter motiviert. Besonders der letzte Part hat einen großes Einfluss auf das Resultat. Auch in höheren Jahren der Filmmusiker an der ArtEZ haben sich Studenten einen ‘Work Buddy’ gesucht. Diese scheinen immer die Organisiertesten und Produktivsten zu sein.
Außerdem ist es sehr hilfreich, wenn man bereits während des Studiums beginnt sich Projekte zu suchen. Die meisten von uns würden jetzt wahrscheinlich sagen, dass sie das Gefühl haben, das sie noch nicht gut genug dafür sind. Allerdings wächst man in diese Aufgabe hinein, wenn man früh anfängt und das Arbeiten quasi ‘übt’. Das kann die Jobsuche nach dem Studium deutlich erleichtern.
Natürlich muss man das Level der Projekte, an denen man arbeitet anpassen. Man würde wahrscheinlich nie mit einem Hollywood Blogbusters anfangen. Jede weitere Erfahrung macht den Arbeitsprozess leichter und besser. Als Composer muss man auch lernen, wie man mit Menschen umgeht (directors etc) und die beste Möglichkeit dies zu tun ist ins kalte Wasser zu springen und es einfach zu machen.
Um an Projekte zu kommen ist es hilfreich sich mit anderen Composern in Verbindung zu setzen oder nach Projekten zu suchen, die von Studenten ins Leben gerufen wurden. Es ist auf jeden Fall von Vorteil mit Filmstudenten oder anderen Filmmusikern verbunden zu sein. Wahrscheinlich bekommst du am Anfang erstmal kein Geld für deine Arbeit, allerdings kannst du auch einen Deal mit dem Produzenten ausmachen, dass du etwas Anderes von ihm bekommst (z.B. dass er dir ein Marketing Video produziert etc).
So bekommt deine Musik einen Wert und es motiviert dich dein Bestes zu geben, damit du in Zukunft wieder mit dieser Person arbeiten kannst. Studenten sind die Profis von Morgen und wenn du bereits mit ihnen befreundet bist, während ihr beide noch studiert ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass ihr wieder zusammen arbeiten werdet.
Es kann wirklich eine Menge Spaß machen, wenn man mit seinem film director gut klarkommt und dann wird dein Job zu deiner Leidenschaft. Man bewundert die Arbeit des Anderen und inspiriert sich gegenseitig noch bessere Dinge zu schaffen. Meiner Meinung nach ist dies sehr wichtig, wenn man vorhat für lange Zeit in diesem Beruf zu arbeiten.
Wir Menschen sind soziale Wesen, daher brauchen wir gute zwischenmenschliche Beziehungen um glücklich und somit auch in unserer Kraft zu sein. Sowohl im Privatleben, als auch bei der Arbeit 😉
Alles Liebe,
Sarah