Sarah’s Blog
Hi, ich bin Sarah. Ich habe den Vorkurs ‚Filmscoring and Production‘ an der Musicube gemacht und bin jetzt Studentin für Filmmusik Komposition und Produktion im ersten Jahr. In diesem Blog erzähle ich persönlich aus meinem Leben als Stundentin an der ArtEZ in Arnhem.
Bei Fragen: sarahs_blog@yahoo.com
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April Wetter kann manchmal ganz schön herausfordernd sein. Erst regnet es und kurz darauf wird man von der Sonne geblendet. Es ist unberechenbar, weil es sich so schnell verändern kann. Das Gleiche habe ich im letzten Monat sehr häufig in Arnhem erlebt. Manchmal war am Tag von Hagel bis Sonne alles dabei.
Dies hat mich an etwas erinnert, was ich ebenfalls während des letzten Monats relativ häufig erlebt habe, besonders wenn ich Cello geübt habe. An manchen Tagen fällt es mir superleicht und es fühlt sich an als hätte ich nie etwas Anderes in meinem Leben getan (natürlich bin ich trotzdem noch ein Anfänger 🙂 ). An anderen Tagen gebe ich nach kurzer Zeit auf, weil es einfach nicht so klingt, wie ich es gerne hätte.
Am Anfang habe ich versucht Gründe dafür zu finden. Vielleicht ist mein Bogen nicht immer gleich gespannt oder der Stachel vom Cello hat nicht die gleiche Höhe wie sonst. Manchmal glaube ich auch, dass mein Bogen nicht genug Kolofonium hat oder das sich mein Instrument durch Luftfeuchtigkeit, Temperatur etc verändert hat.
Wenn das passiert, kann ich mich selber ein bisschen austricksen. Ich spiele im Stehen und irgendwie klappt es fast immer und der Sound ist um Längen besser. Allerdings erreiche ich trotzdem nie das Level wie an ‘guten’ Tagen. Meistens muss ich aber einfach das Cello weglegen und etwas Anderes machen, weil ich mir nichts Falsches antrainieren möchte. Vielleicht habe ich an diesen Tagen zu viel Spannung in meinem Arm, der Schulter oder meiner Hand und ich möchte mir keine falsche Haltung angewöhnen.
Ich habe aufgehört nach Gründen zu suchen, als ich bemerkt habe, dass ich manchmal das gleiche Problem beim Komponieren habe (allerdings sehr viel seltener und nicht so deutlich erkennbar). An manchen Tagen fällt mir nicht mal auf wieviel Zeit vergeht während des Komponierens und an manchen Tagen fließt es einfach nicht so gut wie sonst. Natürlich kann ich immer etwas schreiben (meistens gefällt es mir auch) aber irgendwie klingt es nie so flüssig wie an ‘guten’ Tagen.
Manchmal habe ich das Gefühl ich habe April Wetter in mir. An einem Tag scheint die Sonne und ich kann rausgehen und viel unternehmen und an anderen Tagen habe ich mit Schnee und Hagel zu kämpfen und bleibe deshalb vielleicht lieber zu Hause 😀
Das ist völlig normal. Man findet kaum jemanden, der jeden Tag gleich ist. Mit einer geregelten Routine und viel Übung kannst du lernen damit umzugehen. Versuch dich selbst kennenzulernen und vielleicht findest du ja einen Weg dich auszutricksen. Möglicherweise hilft es dir den Raum zu wechseln oder dein Herangehensweise zu ändern.
Wenn nichts davon hilft ist es das Beste aufzuhören. Wenn es sich nicht gut anfühlt brauchst du manchmal eine Pause. Du kannst natürlich auch trotzdem weiterarbeiten, was dann helfen kann, ist wenn du alles nimmst wie es kommt. Urteile nicht über deine Arbeit und schau sie dir vielleicht ein paar Tage später nochmal an. Deine Perspektive wird sich ändern und vielleicht magst du deine Arbeit auf einmal richtig gerne, wer weiß 😛 Wenn du deine Arbeit nicht verurteilst, nimmt es den Druck etwas zu erreichen. So bist du freier und es fällt dir leichter etwas zu kreieren.
Du kannst dich natürlich auch durch den Prozess durch zwingen, dass du lernst, dass du immer etwas schreiben kannst. Aber erwarte nichts davon, sieh es mehr als Training, als dass du wirklich versuchst dein Meisterwerk zu schreiben. Wenn du dir über solche Situationen bewusst bist und weißt, wie du damit umgehen kannst, wird es dir viel leichter fallen diese zu bewältigen, wenn du eine Abgabe oder ein Projekt hast.
Außerdem habe ich gelernt, dass je öfter du etwas schreibst, desto einfacher wird es. Es fällt dir leichter dich mit deiner Kreativität zu verbinden und du musst es nicht mehr aus dir heraus kitzeln oder auf einen guten Tag warten.
Versuch einen Weg zu finden das beste aus dir herauszuholen (Damit meine ich gesund, glücklich und natürlich kreativ zu sein 😉 )
Alles Liebe, Sarah