Der Filmmusik-Bachelor-Studiengang „Music Composition for Film Games and Media“ dauert vier Jahre und schließt mit dem Filmmusik-Bachelor-Hochschuldiplom „Bachelor of Arts“ ab.
Dieser Studiengang umfasst ein stilübergreifendes Kompositionsstudium mit angewandtem Studium der Tontechnik. Komposition und Tontechnik werden gleichrangig als Hauptfach behandelt und im Umgang mit visuellen Medien wie Film, Fernsehen, Games und neue Medien auf fachlich und künstlerisch hohem Leistungsniveau umgesetzt. Die Anwendung in der Praxis wird durch Kooperationen mit zahlreichen auch internationalen Filmhochschulen gewährleistet und ermöglicht einen Anschluss an das berufliche Arbeitsfeld des Filmmusik, – Games music, – und Medienkomponisten.
In den regelmäßigen Orchesterprojekten lernen Studenten das Fach des Filmkomponisten von der konzeptuellen und künstlerischen Idee über die kompositorische und tontechnische Ausdrucksfähigkeit bis hin zum fertigen Produkt für den Regisseur.
Die Eingangsqualifikation ist der Stoffdichte entsprechend hoch angesetzt. Die Qualifikation wird durch eine Begabtenprüfung festgestellt. Die vorherige Teilnahme an dem Ausbildungsjahr „Film Scoring and Production“ wird ausdrücklich empfohlen, „Film Scoring and Production“ und der Studiengang „Bachelor of Music Composition for Film Games and Media“ sind inhaltlich aufeinander abgestimmt.
Die Studenten des Filmmusik-Studiengangs „Music Composition for Film Games and Media“ sind durch die Teilnahme an dem vorausgegangenen Studienjahr „Film Scoring and Production“ bereits auf einem sehr hohen Leistungsniveau mit homogenem Fachwissen tätig. Die musikalische Bildung ist bei den Studenten durch weitreichende Fähigkeiten auf instrumentalem Niveau in der musikalischen Praxis bereits untermauert.
Ziel dieses Filmmusik-Studiums ist es, die individuelle Ausdrucksfähigkeit auf kompositorisch hohem Niveau mit tontechnisch sicherem und innovativem Umgang zu ermöglichen. Die dafür notwendigen kompositorischen und produktionstechnischen Voraussetzungen bilden sich während des Studiums. Darüber hinaus entwickelt jeder einzelne Student seine individuelle musikalische Sprache.
Durch die Arbeit in Orchester- und Bandprojekten lernen die Studenten, effektiv zu komponieren und zu orchestrieren. Sowohl die popularmusikalischen Stile als auch die der erweiterten orchestralen Klangwelt gehören zum Repertoire jedes einzelnen Studenten.
Hybridproduktionen mit Orchester und Sampletechnik erweitern den tontechnischen Horizont weitreichend. Zusammen mit der musikalischen Auseinandersetzung in Filmprojekten und der Arbeit in interdisziplinären Projekten entwickeln die Studenten einen professionellen Umgang mit anderen Teilnehmern der Kreativindustrie.
Aufbau des Studiums:
Am Anfang des Studiums vervollkommnen die Studenten ihre handwerklichen Fertigkeiten in den Fächern Komposition, Theorie und Praxis. Mit entsprechendem Studienfortgang in den höheren Jahren wählen die Studenten ihre Studienschwerpunkte zum Teil selbstständig aus.
Jährlich finden zahlreiche Workshops mit namhaften Vertretern der Filmmusikszene statt. Auf diesem Weg bekommen die Studenten Informationen und Techniken aus vielen unterschiedlichen Blickwinkeln geboten.
Erstes Studienjahr: Grundlagen schaffen
Die Arbeit an der Filmmusik für zwei Filmprojekte und an zwei autonomen Kompositionen stellt die Studenten in ihrem Hauptfach vor grundsätzliche Fragen, die es zu lösen gilt. Die Lernprozesse werden im Hauptfach begleitet, die Ergebnisse am Ende des ersten Jahres in einer Übergangsprüfung präsentiert und bewertet. Am Ende des ersten Jahres ist ein Student in der Lage, das hauseigene Tonstudio sicher zu bedienen, und kann u. a. Aufnahmen mit Musikern sicher umsetzen.
Zweites Studienjahr: Neue Erfahrungen machen
Durch die Aufgabenstellungen im zweiten Studienjahr werden die Studenten mit neuen Möglichkeiten konfrontiert. Emotionen kategorisieren und musikalisch umsetzen – in vorgegebenen musikalischen Stilistiken komponieren und produzieren – ein Filmmusikprojekt mit Orchester und Hybridtechnologie: All das schafft neue Sichtweisen.
Zusätzlich ist das Komponieren für unterschiedliche Besetzungen Teil des Hauptfachunterrichts.
Drittes Studienjahr: Vertiefung und Spezialisierung
Filmmusikanalyse und die daraus entstehenden Erkenntnisse für das eigene Komponieren sind das zentrale Thema im dritten Jahr. Neben dem weiter reichenden Studium der Komposition schreibt jeder Student seine Bachelor-Arbeit in diesem Studienjahr. Fragen zum Thema Musikproduktion werden auf hohem Niveau bzgl. Workflow und Klangästhetik behandelt. Die Studenten nutzen den Kinosaal des örtlichen Kinos für ihre Surroundmischungen.
Viertes Studienjahr: Studienabschluss und Eingliederung in den Beruf
Im vierten Studienjahr entfallen alle Nebenfächer und die Studenten gehen eigene Wege, um ihr Endexamen zu gestalten und ihren Berufsalltag vorzubereiten.
Neben dem Berufspraktikum bei einem Filmkomponisten eigener Wahl und dem Hauptfachunterricht arbeitet jeder Student selbstständig in einem Filmmusikprojekt mit einer Länge von ca. 30 Minuten.
Der Hauptfachunterricht hat stark begleitenden Charakter, Studenten werden hier gecoacht, um das bestmögliche Ergebnis zu erreichen.
Start:
September 2025
Ende:
August 2029
Ausbildungslänge:
8 Semester
Unterrichtsform:
- Tagesworkshops in Gruppen und Einzelunterricht
- Einzelarbeit und Gruppenarbeit in freier Zeiteinteilung
Zugangsvoraussetzungen:
siehe: „Bachelor of Music Composition for Film Games and Media – Aufnahmeverfahren“
Aufnahmeprüfungen:
März – Jun 2025
Anmeldung zur Aufnahmeprüfung:
per E-Mail unter: admissions
Unterrichtsinhalte:
siehe: „Bachelor of Music Composition for Film Games and Media – Studieninhalt“
Maximale Teilnehmerzahl:
ca. 8 pro Jahrgang
Dozenten:
diverse
Studiengebühren:
- € 595,- pro Monat für Teilnehmer aus der EU (Finanzierung möglich)
- € 7200,- pro Jahr für Teilnehmer aus Nicht-EU-Mitgliedsstaaten
Abschluss:
Hochschuldiplom „Bachelor of Music (B.Mus)“
Aufnahmequalifikation
Komposition / Musikproduktion
Vorlage und Präsentation eigener Arbeiten
Anhand einer Partitur oder eines Klavierauszugs mittels Analyse auf musikalisch-kompositorische Phänomene und Techniken schließen bei
- drei eigenen Filmmusikkompositionen mit einer Gesamtlänge von 6 Minuten, vorzutragen auf einem geeigneten Medium – mindestens eine der Kompositionen liegt als Partitur in dreifacher Ausfertigung vor, sowie
- zwei autonomen Stücken unterschiedlicher Stilistik mit einer Gesamtlänge von 6 Minuten, vorzutragen auf einem geeigneten Medium – eines liegt als Partitur oder als Lead Sheet vor.
Musiknotation
Eine mit Finale oder Sibelius mind. fünfstimmige fehlerfrei ausgeführte Partitur vorlegen.
Grundlagen der Akustik
Der angehende Student sollte mit den Basisgegebenheiten der Akustik insofern vertraut sein, dass er von denselben auf die daraus folgenden Möglichkeiten und Grenzen der Tontechnik und der digitalen Signalverarbeitung schließen kann. Diese sind insbesondere die menschliche Wahrnehmung von Schall im dreidimensionalen Raum mit den sich daraus ergebenden Kenntnissen über die Richtungswahrnehmung auf Medianebene und das Richtungshören auf der Stereoebene (insbesondere sind hier die raumakustischen Gegebenheiten bzgl. Reflexion, Absorption sowie Beugung von Schall im Raum mit den vom Bewerber zu errechnenden Größen als Voraussetzung zu betrachten), aber auch die in der Akustik verwendeten Größen und Begriffe als Grundlage für die Berechnung akustischer Phänomene wie z. B. Lautstärke, Phasenlage und harmonische Vielfache. Des Weiteren werden weitreichende Kenntnis und Erfahrung im Umgang mit psychoakustischen Grundlagen wie Ruhehörschwelle, Hörfläche, Wahrnehmung der Tonhöhe und Schallstärke als Grundlage für die praktische Anwendung vorausgesetzt.
Sampletechnik
Für den Bereich Sampletechnik wird die Fähigkeit vorausgesetzt, mit Hilfe von Samplelibraries musikalisch anspruchsvolle Produktionen zu erstellen. D. h., die Produktionen sollten bereits dem Vergleich mit echt eingespielten Produktionen standhalten oder aber schon darüber hinausgehen und in diesem Sinne die Produktion als schöpferisches Gestaltungsmittel einbeziehen. Im popularmusikalischen Bereich schließt dies neben dem Umgang mit den relevanten Libraries die Programmierung von Drums mit kitbasierten Libraries (loopbasierte Libraries sind in diesem Bereich nicht von Relevanz) und den musikalisch sinnvollen Einsatz von anderen bandorientierten Klangerzeugern wie Bass, Keyboards/Synthesizern und Melodieinstrumenten voraus. Im orchestralen Bereich wird der klanglich hochwertige Umgang mit trockenen Samplelibraries (ohne integriertes Reverb) in unterschiedlichen gängigen virtuellen Mikrophonierungen erwartet (ORTF, EBS, AB, XY).
Hybridproduktionen werden, sofern sie zu einem musikalisch sinnvollen Resultat beitragen, positiv beurteilt. Die virtuelle Klangerzeugung mit Soundlibraries sollte in der Steuerung von Midi souverän und überzeugend beherrscht werden – dies schließt den Umgang mit den entsprechenden Continuous Controllern, den Timeline Operations sowie den Event Operations ein.
Recording, Mixing, Mastering
Neben dem allgemeinen Umgang mit Pro Tools auf dem Level 101 werden Grundfertigkeiten im Bereich Recording, Mixing und Mastering für die Teilnahme an dem Studiengang vorausgesetzt. Diese umfassen u. a. den sicheren Umgang mit Mikrophonen unterschiedlicher Baucharakteristiken und unterschiedlicher Richtcharakteristiken, den sinnvollen Einsatz dynamischer Regelverstärker und deren Anwendung in spezieller und herkömmlicher Anordnung im Signalfluss, Modulationseffekte sowie die sinnvolle Nutzung von Entzerrern. O. g. Werkzeuge sollten bei dem Bewerber im popularmusikalischen Genre in allen Produktionsschritten (Recording, Mixing und Mastering) treffsicher Verwendung finden, bei orchestralen Produktionen jedoch nur in den Bereichen Mixing und Mastering. Der Bewerber sollte die akustischen Parameter der o. g. Grundlagen der Akustik zur Positionierung von Schallquellen im Raum u. a. mit Hilfe von parametrischen Hallgeräten sicher beherrschen.
Filmmusik Dramaturgie (Audio & Motion)
Für das Fach Audio & Motion wird der Kenntnisstand nach der Theorie von Earle Hagen erwartet, dies beinhaltet die von E. H. benannten Parameter zur Klassifizierung von filmischen Situationen. Der angehende Student sollte in der Lage sein, eine beliebige Filmszene nach der o. g. Theorie treffsicher zu klassifizieren. Der Bewerber weist seine praktischen Erfahrungen durch die Vorlage eines ca. 10-minütigen Films, für den er die Musik komponiert hat, nach. Ein Rerecording ist in diesem Sinne nicht hinreichend. Des Weiteren zeigt der angehende Student seine filmdramaturgischen Fertigkeiten an bis zu drei weiteren Filmszenen, für die er die Musik komponiert hat. Hier sind Rerecordings erwünscht.
Gehörbildung
Singen von Intervallen
Identifizieren von Intervallen nach Vorgabe
Notendiktat diatonisch
Singen von Kirchentonleitern
Identifizieren von Kirchentonleitern nach Vorgabe
Identifizieren von Dreiklängen nach Vorgabe
Identifizieren von Kadenzen nach Vorgabe
Rhythmustraining:
Rhythmus singen mit Lautsilben, 8tel, ternär / binär 16tel
Rhythmusdiktat 8tel, ternär / binär 16tel nach Vorgabe